In der Arbeit mit Jungen stoßen Fachkräfte immer wieder auf Verhaltensweisen, die irritieren. Sie haben dann das Gefühl, sie seien im „falschen Film“. Möglicherweise ist das ein Hinweis darauf, dass die Jungen, mit denen sie zu tun haben, in einem falschen, weil alten Film sind – in früheren Belastungserfahrungen. Sie reagieren nicht auf die aktuelle Situation, sondern „aus ihrem Erfahrungs- und Belastungsrucksack“. Wir sprechen in diesen Fällen von Trauma. Ein Trauma ist eine überfordernde, existenzbedrohliche Belastungserfahrung, die im Gehirn wie eine schreibgeschützte Datei isoliert abgespeichert ist und sich so immer wieder im Alltag meldet. Dadurch kommt es zu Beeinträchtigungen in Wahrnehmung, Orientierung, Impuls- und Affektkontrolle und in der Selbststeuerung. Die Fortbildung vermittelt Theorie zur Psychotraumatologie, Traumapädagogik und Bindungsentwicklung unter traumatischen Bedingungen. Sie gibt Einblick in traumapädagogische Interventionen und bietet Raum für Fallarbeit aus der Praxis.
Im Juni wird vom 05.-06.06. eine Aufbaufortbildung zu diesem Thema angeboten. Die Aufbaufortbildung ist gesondert zu buchen.