Eigentlich ist alles klar:
Artikel 12 UN-Kinderrechtskonvention gibt vor, dass Kinder und Jugendliche ein Recht darauf haben, sich bei allen Fragen, gesellschaftlichen und politischen Entscheidungen, die sie betreffen, zu beteiligen und daran beteiligt zu werden. Und das sind im Grunde fast alle. Auch biblisch gibt es eine klare Haltung zur Bedeutung junger Menschen, wie etwa bei Matthäus 18, 1-4 oder Markus 10, 13-16.
Die Partizipation von Kinder und Jugendlichen kann nur dann ernst gemeint sein und von ihnen ernst genommen werden, wenn sie keine Spielwiese, kein Planspiel, keine Übung für das spätere Leben darstellt, sondern konkrete Folgen hat. Sie setzt die Bereitschaft voraus, Macht und Entscheidungsgewalt zu teilen.
Nicht zuletzt in der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass die Interessen und Bedürfnisse junger Menschen kaum oder nur sehr unzureichend Berücksichtigung fanden und z.B. die vollmundigen Versprechen einer jugendgerechten Gesellschaft letztlich nicht gehalten wurden.
Als AEJ-NRW setzen wir uns dafür ein, dass Kinder und Jugendliche umfassend und gleichberechtigt beteiligt werden. Bei unseren eigenen Angeboten und Aktivitäten und in unseren Gremien und Leitungen, denn verbandliche Jugendarbeit ist vor allem Selbstorganisation junger Menschen. Aber auch in Kirche, Gesellschaft und Politik sind wir als Lobbyist*innen für Kinder- und Jugendbeteiligung in ihrem Auftrag unterwegs. Beteiligung darf nicht länger nur „Projekt“ sein, sondern muss Standard bei allen Entscheidungsprozessen werden. Deshalb fordern wir auch, dass das aktive Wahlrecht, bei kommunalen, und Landesparlamenten sowie Bundestagswahlen endlich gesenkt wird.
https://netzwerk-kinderrechte.de
Das Netzwerk Kinderrechte ist die zentrale Dachorganisation zur Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland. Die derzeit rund 100 Mitgliedsorganisationen setzen sich gemeinsam für die Einhaltung aller Rechte auf Schutz, Förderung und Beteiligung ein und sind im Austausch mit anderen deutschen, europäischen und internationalen Netzwerken. Das Netzwerk Kinderrechte ist verantwortlich für den sog. ergänzenden Bericht zur Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland, der alle fünf Jahre an die Vereinten Nationen übersandt wird und organisiert zahlreiche Beteiligungsprojekte auf Bundesebene, wie z.B. den Kinderrechtereport mehr Infos ….
Das deutsche Kinderhilfswerk verantwortet eine Internetseite mit grundlegenden Informationen zu Kinderrechten und zur Kinderrechtebildung. Eine Methodendatenbank mit Anregungen, die sich auch für die Jugendarbeit eigenen ist in die Seite integriert.
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Auf der Homepage der Bundesregierung sind Grundsatzartikel zur Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland zu finden und je der aktuelle Staatenbericht (Bericht der Bundesregierung zur Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland).
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Hören:
„Kalter Kaffee und trockene Kekse“ ist der Partizipations-Podcast aus dem Amt für Jugendarbeit der EKIR. In 30 Folgen wird Partizipation in der evangelischen Jugendarbeit aus unterschiedlichen Perspektiven besprochen. Dass Partizipation vor allem anderen eine Haltung ist wir in allen Beiträgen deutlich! Den Podcast gibt es überall, wo es Podcasts gibt, z.B. hier:
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Lesen:
Ein vielfältige Auswahl von Positionen und interessanten Publikationen zum Thema Beteiligung hat der Bundesjugendring im Rahmen des Jugenddialog zusammengestellt:
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Machen:
Einen one-stop-shop für Methoden zur Partizipation gibt es im Rahmen des Jugenddialog auch:
do it yourself
Praktisch:
Jugendlichen mehr Teilhabe in der Kirche zu ermöglichen – das ist das Ziel von vier Modellprojekten der Evangelischen Kirche im Rheinland:
mehr dazu
Partizipationsreferat – #Moodmachen in Köln
Der im Jahr 2020 entstandene „Stammtisch Partizipation“ hat sich, im Auftrag der AEJ Köln, Gedanken um die Strukturen des Jugendverbandes gemacht. Ziel der damit verbundenen Umstrukturierung ist die Schaffung einer Jugendverbandsvollversammlung
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