Armut ist für viele Jugendliche und ihre Familien keine Episode in ihrem Leben, sondern ein anhaltender Normal- und Dauerzustand. Die unterschiedlichen sozioökonomischen Verhältnisse, in denen Jugendliche aufwachsen, haben Einfluss auf ihre Identitätsentwicklung. Sie wirken auch in die Einrichtungen der Kinder- und Jugendarbeit hinein. Zugleich erreicht die offene Kinder- und Jugendarbeit vielerorts Jugendliche in Benachteiligungslagen und ist ein wichtiger Bildungsort für sie. Wenn soziale Ungleichheit nicht reflektiert wird, besteht im pädagogischen Alltag das Risiko, diese zu verstärken. Der professionelle Umgang mit ungleichen Lebensbedingungen und Lebenswelten ist eine wesentliche Aufgabe für pädagogische Fachkräfte. Dieser wollen wir uns im Seminar mit Selbstreflexion der eigenen gesellschaftlichen Positionierung und Vorurteile sowie mit Inputs zum Thema Armut vielseitig annähern, um die Teilhabe aller Jugendlichen zu fördern und Zugänge zu erleichtern.